Monthly Archive for June, 2010

Daß sich harte Arbeit auch in Zeiten von Castingshows und Myspace-Sensationen noch lohnen kann, beweisen Off With Their Heads. Die Band aus Minneapolis ist in den USA berühnt dafür fast permanent zu touren. Das hat sich ausgezahlt: So waren sie schon auf Tour mit Bands wie Against Me und Bad Religion. Außerdem haben sie schon so viele Platten gemacht, das noch vor dem ersten Album eine Platte mit Raritäten und Stücken von 7-Inches veröffentlich wurde. 2008 erschien dann ihr Debutalbum “From the Bottom” bei No Idea Records und die Platte bekam durchweg erstklassige Kritiken. 2010 schließlich wurden sie von Epitaph Records unter Vertrag genommen wo in Juni das neue Album erschienen ist. Off With Their Heads sind definitiv auf dem Weg nach oben, und wir freuen uns das neben Auftritten bei den legedären Festivals in Reading und Leeds auch eine Show in Bonn auf dem Tourplan steht.
Wie kaum eine andere Band gelingt es Off With Their Heads dunkle Texte mit fröhlicher Musik zu verbinden. thematisch dreht sich viel um Scheitern, Einsamkeit, Niedergeschlagenheit und Selbstzerstörung, aber gleichzeitig ist die Musik alles andere als weinerlich oder depressiv. Ganz im Gegenteil: eingängige Melodien und mitreißende Refrains sind das Markenzeichen der Band. Todd Taylor vom Razorcake Fanzine hat das mal als “Turning Fuckedupedness into Anthems” beschrieben. Und gibt es einen bessern Weg mit Depressionen umzugehen als seine Faust in die Luft zu heben und aus vollem Herzen einen Song mitzusingen?

Deny Everything sind Kölns großes Aushängeschild in Sachen Hardcore-Punk. Als Vergleich dienen immer wieder Bands wie Kid Dynamite. Die gehen sehr gradlinig zur Sache und bringen alles mit was eine gute Punkband so haben muss. Aggressivität, Melodie, Singalongs. Dazu klare Texte und DIY Verwurzelung. Was will man mehr?

Selten habe ich eine Band ein Publikum so für sich gewinnen sehen wie die Accelerators bei ihren Auftritt in Bonn vor zwei Jahren. Dabei sollte es eigentlich nicht überraschen, bringt die Band doch alle Qualitäten mit, die man von einer großartigen Punkrockband erwartet: Sie sind jung, aber spielen schon so lange daß sie dennoch die nötige Erfahrung mitbringen, sie haben schnelle aggressive Songs aber dennoch ein Gefühl für Melodien und Harmonien, und spätestens wenn dann zwischendurch ein Punkrockklassiker von den Boys oder Johnny Thunders gecovert wird bleibt kein Tanzbein mehr ungeschwungen zurück.
Seit 2008 ist viel passiert: 2009 veröffentlichte die Band endlich ihr erstes Album beim Rotterdammer Label Stardumbrecords und 2010 absolvierten sie bereits eine zweimonatige Tour durch halb Europa. Auf dem Weg zu einem Festivalauftritt machen die Accelerators nun Halt in Bonn und wir können uns auf erstklassigen Punkrock freuen.
Das Ox schreibt zu Raptus:

Intelligenter Deutschpunk aus Köln […] Vom Tempo bleibt man im guten Durchschnitt und setzt nicht auf Hochgeschwindigkeit; die Band schreckt vor einem Offbeat nicht zurück, verzichtet aber vor allem auf Metal und Hardrock.
Textlich geht’s um Persönliches und Szenekritisches, alle in allem sehr „erwachsen”, aber eben auch nicht heulsusig, sondern immer noch kämpferisch und klar. Wer unbedingt einen Vergleich haben möchte, stelle sich eine Schnittmenge aus den BOXHAMSTERS (in ihrer „punkigen” Zeit) und DIE SCHWARZEN SCHAFE vor.
Angesichts der Unzahl schlechter Deutschpunk-Platten in den letzten Jahren ist das eine richtig gute Scheibe geworden! Wer immer noch guten Deutschpunk mag, sollte zugreifen. 8/10 Punkte